Bessarabische Spezialitäten- Kochkurse in Verden/Aller weckten wieder großes kulturelles Interesse

Erinnerungskultur: So geschehen wie jedes Jahr an den Freitag-Abenden, sollte es auch im März dieses Jahres weitergehen. ( bessarabische-spezialitaeten-kochkurse-in-verden )

Eine Köstlichkeit der Bessarabischen Küche-gebratene Paprika“

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Bessarabische Spezialitäten-Kochkurse-in-Verden. Viele Teilnehmer hatten sich auch in 2019, über die Kreisvolkshochschule Verden mit der Dozentin Christa Hilpert-Kuch, zu den alljährlich stattfindenden Kochkursen angemeldet. Mit viel Leidenschaft wurden die Gerichte der Bessarabiendeutschen Kolonistenfrauen zubereitet und so zu einem gemeinsamen Erlebnis.

Wie einst in Bessarabien wurde der Teig geknetet, geschlagen und bearbeitet bis der Schweiß auf die Stirn trat. Einige erkannten jedoch unter Zurhilfenahme elektrischer Küchengeräte den technischen Fortschritt und wetteiferten untereinander in den vier uns zur Verfügung stehenden Küchen. So blieb es nicht aus, dass beim Lachen und Schwätza (Erzählen) das eine oder andere Gericht einen leichten Brandgeruch aufkommen ließ. Die allzu bekannten Speisen Ihrer Großmütter oder Großväter wurden besonders von den jungen Teilnehmern mit Begeisterung nachgekocht.

Erfreulicherweise hatte auch die Enkelkindergeneration großes Interesse an den kulinarischen Lebensgewohnheiten ihrer bessarabien- und dobrudschadeutschen Vorfahren und so nahmen ganze Familien mit ihren Söhnen und Töchtern oder Mütter mit ihren Töchtern an diesem besonderen Kocherlebnis teil.

Diese kulinarische Erinnerung zum Mitmachen und Anschauen, war eine Freude! Da passierte etwas im Inneren der Teilnehmer/Innen. Erinnerungen wurden wach und lebendig. Und waren die Speisen erst einmal serviert, gab es kein Halten. Es musste hier und da, schon ohne große Verzögerung (Fotos oder Erörterungen) mit dem Verzehr begonnen werden. Man hungerte förmlich danach die Erinnerung eigener Familienerlebnisse zu erfühlen und erschmecken. Schweigend und unter einem hin und wieder genussvollem Stöhnen holte die Urheimat Bessarabien alle ein.

Es waren ausnahmslos besondere Teilnehmer am Start und es war mir eine große Freude EUCH alle kennengelernt zu haben.

Ich bedanke mich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aller Kochgruppen dieser Freitagabende und verspreche für das nächste Jahr wieder das gemeinsame Kochen unserer bessarabiendeutschen Nationalspeisen: Strudla und Dampfnudla

Christa Hilpert-Kuch

Diese Fotos gewähren einen kleinen Ausblick auf Teilnehmer der Kochabende.

Sichtlicher Spaß bei der Teigzubereitung

Freude an der gemeinsamen Zubereitung

Bloß nichts anbrennen lassen!

Gleich legen wir so richtig los!


Bei der handwerklichen Zubereitung der Fleischknöpfla!
Konzentriert bei der Arbeit!

Mit Körpereinsatz wird der Teig geschmeidig geknetet

Geschafft! Guten Appetit

Nun heißt es zugreifen!
Mamaliga

Deftige Fleischknöpfla sind eine beliebte Strudla Alternative bei relativem Aufwand

 

Die Fleischknöpfla sind vorbereitet zum Garen
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Bessarabisches Kochbuch
Dampfnudeln-und-Pfeffersoss-Kochbuch-bessarabiendeutsche-Kueche

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Rumänien

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Im Januar 1918 besetzte das rumänische Militär Bessarabien. Im April 1918 erfolgte die regionale Autonomie und die Angliederung Bessarabiens an Rumänien. Erst durch den  Bukarester Friedensvertrag vollzog sich der endgültige Anschluss  an Rumänien, unter Nichtanerkennung der UDSSR .

Groß-Rumänien

Mit etwa 30 Prozent fremdstämmiger Einwohner und durch die Angliederung Bessarabiens, des Banats, der Bukowina und Siebenbürgens zu Großrumänien konnte das Königreich Rumänien mit Kriegsende und den Pariser Friedensverträgen, die Bevölkerungszahl auf seinem Territorium verdoppeln und wurde zu einem multiethnischen Staat.

Gravierende Veränderungen kamen auf die Bessarabiendeutschen zu. Zur ihrer neuen Groß/rumaenischen Staatsangehörigkeit gehörte die rumänischen Amtssprache und Währung, sowie die Durchführung einer Agrarreform. Ebenso die Abkehr vom Julianischen Kalender auf den Gregorianischen, mit einem Zeitunterschied von 13 Tagen. Dieses beinhaltete einen Zeitsprung vom 1. Februar 1918 auf den 14. Februar 1918.

Eine weitere einschneidende Änderung betraf das Schulwesen mit dem Ziel der Romanisierung und der Einführung der lateinischen Schrift.

Unter Rumaenien:

Mit einer Grundbesitzenteignung von über 100 Hektar liegendem Landbesitz, führte der rumänische Staat eine eigene Landreform durch und nahm eine Verteilung an die sogenannten Landlosen vor. Dieses hatte zur Folge, daß auf diese Weise 37 fast ausschließlich geschlossene neue deutsche Gemeinden enstanden.

Weitere Neuerungen in vielen Bereichen sollten folgen. Diese stellten für die Bessarabiendeutschen in weiten Bereichen ihres persönlichen und wirtschaftlichen Lebens, eine große Herausforderung dar. Die rumänische Verwaltung zeichnete sich in Bessarabien durch besondere Härte aus. So strafversetzte sie Beamte aus anderen Regionen nach Bessarabien und setzte somit die deutschen Kolonien der Willkür dieser gefrusteten Beamten aus. In gnadenloser Strenge und mit brutaler Härte wurden die Schülerinnen und Schüler in den bessarabiendeutschen Schulen unterrichtet. Dabei erinnere ich mich nur zu gut an die Schilderungen meiner Mutter als Schulkind. So waren tätliche Übergriffe, Bestrafungen und Demütigungen, dieser vom rumänischen Staat eingesetzten Beamten, an den Bessarabiendeutschen Schülern, an der Tagesordnung.

Bei allen Neuerungen und Unbequemlichkeiten, geht besonders heute von den Nachgeborenen dieser Bessarabischen Volksgruppe ein großer Dank an Rumänien. Ihnen verdanken wir für die Errettung Bessarabiens aus der Hand Russlands und die Rückführung in unsere deutsche Heimat . (Fortsetzung folgt)

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Privilegien

Wachsender Deutschenhass, besonders gegen die in Russland lebenden Deutschen, entwickelte sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

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Die zugesagten Privilegien der Einwanderer und ihr wirtschaftlicher Aufschwung brachten den deutschen Kolonisten viel Neid und Hass durch die russische Bevölkerung ein.

Die Aufhebung ihrer bei der Ansiedlung zugesagten Rechte, wurden im Jahre 1871 aufgehoben und schon im Jahre 1874 die allgemeine Wehrpflicht auf die Deutschen ausgedehnt. Die besondere Lage der Deutschen in Russland, verschlechterte sich und hatte eine Auswanderungswelle zur Folge. Viele Familien begaben sich auf Übersee zur Weiterwanderung nach Nord- und Südamerika.

Mit der Ermordung Alexanders II. im Jahre 1881 und der Thronbesteigung Alexanders III. (1881-1894) begann die Russifizierung der deutschen Kolonien. Die deutschen Volks- und Zentralschulen werden verstaatlicht und die russische Unterrichtssprache eingeführt. .

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, am 1. August im Jahre 1914, dienten die deutschen Kolonisten in der russischen Armee und wurden trotzdem zu Feinden des Russischen Reiches erklärt.

Im Februar 1915 beschließt die russische Regierung die Liqudiationsgesetze zur Enteignung des deutschen Grundbesitzes und im Juli das Schließen aller deutschen Schulen. Ein Versammlungs- und Sprachverbot der deutschen Sprache in der Öffentlichkeit sowie im kirchlichen Raum tritt in Kraft. Nur durch die Revolutionsgeschehnisse und den schneereichen Winter (s.unter) https://www.bessarabien.blog/bessarabien-1916  wird die Mitte Januar 1917 geplante Deportation der Bessarabiendeutschen in die Weiten Sibiriens verhindert. Die bereitgestellten Waggons für den Abtransport der Deutschen wurden abgezogen.

Im April 1917 findet ein erster gesamtdeutscher Kongress in der Geschichte der Deutschen in Russland zur Gründung eines Zentralkomitees aller Russlanddeutschen statt. Die Wiedereröffnung der deutschen Schulen findet im Mai des Jahres 1917 statt.

Im Januar 1918 besetzt rumänisches Militär Bessarabien und eine Angliederung Bessarabiens an Rumänien, vorerst als regionale Autonomie, erfolgt im April 1918. Mit dem Bukarester Friedensvertrag erfolgt der endgültige Anschluss Bessarabiens an Rumänien.

Die UDSSR erkannte die Ansiedlung Bessarabiens an Rumänien nicht an.

Der rumänische Staat führte eine eigene Landreform durch, bei der Grundbesitz über 100 Hektar enteignet wurde. Veränderungen in vielen Bereichen sollten folgen.

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Volkstum und Glaube der Bessarabiendeutschen

125 Jahre waren Volkstum und Glaube die prägenden Lebensgrundlagen der Bessarabiendeutschen.

Ein harter Lebensalltag mit großen Entbehrungen, besondere für die ersten Generationen, prägten das Wesen der Kolonisten in der zur Heimat gewordenen fremden, oft feindlichen Welt. .

Prägende Lebensgrundlagen der Deutschen in Bessarabien

Mit dem Aufgeben und dem Loslassen ihrer deutschen Heimat, der Verabschiedung aus ihren Dörfern, Städten, von Nachbarn, Freunden und Verwandten blieb nur die Erinnerung an die Heimat und der Schutz des Höchsten. So wurde ihnen deutsches Volkstum zu einem tiefen und unumstößlichen Bestandteil in der Fremde.

Mit der Zusage auf freie Religionsausübung, immerwährende Befreiung vom Militärdienst und dem Gebrauch der Muttersprache folgten die Aussiedler dem Ruf des Zaren nach Bessarabien wie in das gesamte Schwarzmeergebiet, als Pioniere in eine nahezu unbewohnte Steppe.

In ihrem Aufbruch sahen sie auch eine religiöse Aufgabe. Da sie größtenteils der festen Überzeugung waren, dass der Zar ein Fürsprecher unseres allmächtigen Gottes sei, welcher seine Kinder nie im Stich lassen würde.

Schutzlos und auf sich selbst gestellt, in einer baumlosen Steppe, waren sie Krankheiten, Seuchen, Tod und unbeschreiblichem Leid ausgesetzt.

Der harte Kampf mit großen Defiziten auf allen Gebieten in der neuen Heimat,  ließen sie hart und unerbittlich gegen sich selbst werden. Härteste Arbeit bis zum Umfallen und mit den minimalistischen Mitteln das maximalste Ergebnis zu erzielen, war zu ihrem Schicksal geworden. Für die Schwachen unter ihnen, war kein Platz und gereichte nicht zum Überleben. „Dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not und erst dem Dritten das Brot“.

Ihre besondere Art und Charaktere entwickelten sich aus dem aus der Urheimat mitgebrachten Erbe und dem aufgebürdeten Schicksal in der Fremde.

Diesem besonderen Menschenschlag gelang das schier Unmögliche , „sie wuchsen über sich hinaus“! Schon bald nahmen sie in jeglicher Hinsicht eine Vorbildfunktion in Bessarabien ein.

In ihrer neuen Heimat, dem Vielvölkerstaat Bessarabien blieben sie unter sich. Sie lebten bibelfest, deutsches Volkstum und wurden so zu einem festen Bestandteil Bessarabiens. Mit ihren verschiedenen Mundarten aus der deutschen Heimat, ob es das Schwäbische, Hessische oder das Platt des Nordens war, gründeten sie über 150 deutsche Kolonien.

Russen, Moldowaner, Rumänen, Bulgaren, Juden, Griechen und die umgebenden Völker respektierten und akzeptierten sie. Da sie die Religionen und Sprachen der umgebenden Völkerschaften nicht kannten, schlossen sie sich untereinander immer enger zusammen.

Volkstum und Glaube wurde ihr Heil in der Fremde

Durch ein eingerichtetes Fürsorgekomitee mit eigener Verwaltung und einer abgrenzenden Sonderstellung wurde ein Menschenschlag geschaffen, der nichts kannte als Arbeit und nach der Reinhaltung des Glaubens zu leben und zu streben. Glaube und Sprache gehörten von Anbeginn untrennbar zusammen und blieben lebensbestimmend. Das es zu keinen Mischehen kam, war der Hinsicht geschuldet, dass alle umgebenden Völker einem anderen Glauben anhingen.

Ein neues Bewusstsein einem anderen Volkstum anzugehören, stellte sich erst um 1860 durch den plötzlich neu verordneten Militärdienst und die Einführung der russischen Sprache in den deutschen Kolonistenschulen ein. Dieses führte zu Veränderungen und großen Herausforderungen bis zu ihrer Umsiedlung im Jahre 1940

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Golubzy-Haluschken

Kurzmitteilung

Bessarabischer Kochkurs für bessarabiendeutsche Spezialitäten. U. a. mit Golubzy-Haluschken, Mamaliga u. mehr!

In der Kreisvolkshochschule Verden. Mit Christa Hilpert-Kuch. Anmeldungen, bitte nur über den Landkreis Verden/Aller, von Mo.-Fr. 8-12Uhr, Mo.-Do. 14-16 Uhr unter Tel. 04231/15-160, Fax: 04231/15-170. Internet jederzeit unter: www.kvhs-verden.de Termine s. unten

Bessarabische Kochkunst, Golubzy/Haluschken und mehr……….

Eingeladen zu den Kochabenden sind alle, die Gerichte aus der Siedlerzeit der deutschen Kolonisten am „Schwarzen Meer“ ausprobieren möchten. Besonders für die bessarabiendeutschen Nachkommen. Insbesondere der Enkelkindergeneration – bietet sich hier die Gelegenheit die Esskultur ihrer Vorfahren kennenzulernen und nachzukochen.

Bessarabische Kolonisten-Spezialitäten wurden von den Einwanderern aus Deutschland mitgebracht und mit der Küche ihrer Nachbarn vor Ort  in ihrem Vielvölkerstaat ergänzt und abgewandelt. Zu diesen Spezialitäten gehören z. B. Strudla, Knöpfla,Fleischknöpfla, Käsknöpfla,  Dampfnudla, Haluschken-Golubzy, Stierum, Grün- und Krautborscht, Krautsalat, Kichla und selbstgemachte Nudla.

Bessarabische Kolonistenküche.  Mit einer gemeinsamen Zubereitung bekannter bessarabischer Spezialitäten, Haluschken-Golubzy  und mehr ….., wollen wir gemeinsam Bessarabien erschmecken und so einiges über die Koch- und Lebensgewohnheiten der deutschen Kolonistenfrauen erfahren.

Bitte anmelden!  Ich freue mich darauf,  Sie kennenzulernen. C. H. K.

Golubzy-Haluschken/, saure Krautwickel,

Mamaliga

 19F5955E8

Christa Hilpert-Kuch

29,50 € einschl. 8,00 € für Lebensmittel

Fr., 01.03.2019, 18:00 – 21:45, 5,0 UStd.

Verden, KVHS, Artilleriestraße, Haus 55,

Küche II, Anmeldeschluss: 20.02.2019

 19F5959E8

Christa Hilpert-Kuch

29,50 € einschl. 8,00 € für Lebensmittel

Fr., 08.03.2019, 18:00 – 21:45, 5,0 UStd.

Verden, KVHS, Artilleriestraße, Haus 55,

Küche II

Anmeldeschluss: 27.02.2019

 

Fleischknöpfla, gebratene Paprika

 19F5956E8

Christa Hilpert-Kuch

29,50 € einschl. 8,00 € für Lebensmittel

Fr., 15.03.2019, 18:00 – 21:45, 5,0 UStd.

Verden, KVHS, Artilleriestraße, Haus 55,

Küche II, Anmeldeschluss: 06.03.2019

 

19F5954E8

Christa Hilpert-Kuch

29,50 € einschl. 8,00 € für Lebensmittel

Fr., 22.03.2019, 18:00 – 21:45, 5,0 UStd.

Verden, KVHS, Artilleriestraße, Haus 55,

Küche II, Anmeldeschluss: 14.03.2019

Guten Appetit!!

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Arzis

Torbogen am Fiedhof in Arzis/Bessarabien . Der Torbogen mit der Inschrift wie einst vor der Umsiedlung ist wieder aufgestellt                      

Arzis, Kolonie No. 14

am Tschaga und Kogälnik

Arzis/Bessarabien. Die Kolonie No. 14 an der Eisenbahnlinie von Leipzig bis Akkerman-Odessa.
Mit seinem einst dominierenden Markt, den Fabriken, Handwerksbetrieben und der Landwirtschaft war Arzis ein wirtschaftlich bedeutender Flecken in Bessarabien. Der alte Marktflecken Arzis war das Gebietsamt. Ebenfalls bildete die Waisenkasse den Mittelpunkt für die Dörfer Teplitz, Paris, Brienne und Gnadental. Arzis war das Zentrum von elf ehemaligen deutschen Muttergemeinden wie u.a. Alt Elft, Neu Elft, Paris, Friedenstal, Neu Arzis und Brienne.

Zur Erinnerung an den Sieg der verbündeten Mächte über Napoleon bei Arcis in Frankreich 1816, erhielt die Steppe No. 14 ihren Namen „Arzis“ zur Gründung.          Nur langsam wichen die Ansiedlerhütten aus Lehm und Strohgeflecht den mit Rohr gedeckten Steinhäusern in der Kolonie No.14. Erst nach den furchtbaren Heimsuchungen durch die Pest im Jahre 1829 und die Cholera im Jahre 1831 erfolgte der wirtschaftliche Aufschwung mit der inneren Erneuerung der Ansiedler.

Wegen der Bodenbeschaffenheit und Lage begann man in der Kolonie Arzis mit Wald-, Obst- und Rebenbepflanzungen. Gute Ernten waren die Folge, zufriedenstellend die Qualität der Früchte und des Weines.

4290 Deßjatinen / 5362,80 Hektar Land gehörte den Alt-Arzisern. Dieses bewirtschafteten sie mit Fleiß und Sparsamkeit und ermächtigte sie zum Kauf von 660 Deßjatinen fruchtbaren Ackerlandes auf der Bulgarensteppe, die weit bessere Ernten erbrachte.

Als Marktflecken war Arzis über die Grenzen Bessarabien bekannt. An Markttagen strömten von allen vier Himmelsrichtungen aus Wolhynien, Rumänien und Bulgarien die Wagen heran. Lebhaftes Markttreiben an jedem zweiten Dienstag des Monats und später sogar an jedem Dienstag. Es war der größte Pferdemarkt in ganz Südbessarabien. Die „hell klingenden“ Teplitzer Wagen waren in ganz Südrussland bekannt.

Arzis unter Wasser

Fast alljährlich trafen zwei Steppenflüsse, der Kogälnik mit seinen über die Ufer getretenen Wassermassen aus Leipzig kommend-  und der Tschaga wie ein reißender Gebirgsstrom aus Klöstitz, mit ihren gefährlichen Wassermassen in Arzis/Bessarabien  aufeinander. Mit tosender Gewalt führte er Eisschollen, Balken, Stroh und Maisstengelschober mit sich und versetzte die friedliche Kolonie Arzis in Angst und Schrecken. Dieses Ereignis hinterließ eine große Verwüstung.

Arzis/Bessarabien. Die Kolonie No. 14 an der Eisenbahnlinie von Leipzig bis Akkerman-Odessa

Mit ihrem guten Geschäftssinn erbauten die Arziser nach dem Ersten Weltkrieg  Geschäfts- bzw. Verkaufshäuser, wodurch gute Pachteinnahmen durch ihre Vermietung und die Einnahmen von Standgebühren durch die Marktständler erzielt werden konnten. Den Gemeindegliedern brachten diese Wirtschaftseinnahmen große Entlastungen, sodass die Gehälter der Pfarrer und Lehrer sowie sonstige Abgaben fortan von diesen zusätzlichen Einnahmen beglichen werden konnten.

Arziser Bahnhofsgebäude

BahnticketEisenbahnticket von Arzis nach Odessa für Christa Hilpert-KuchBahnticket von Arzis nach Odessa für Christa Hilpert-Kuch

Hilpert-Kuch löst sich ein Bahnticket-  am Bahnhof Arzis

Einen kolossalen wirtschaftlichen Aufschwung brachte der Bau der Eisenbahnlinie von Leipzig bis Akkerman im Jahre 1915. Arzis/Bessarabien bekam eine eigene Bahnstation.

Erfolgreich bahnte Arzis seinen Weg zur einer Wirtschaftsmacht, Industriezweige entwickelten sich aus dem Handwerk. Mit seinen Millionenumsätzen hatte der Wirtschaftsverband ab 1920 seinem Sitz in Arzis und somit das wirtschaftliche Zentrum des deutschen Siedlungsgebietes.

Vertreten mit Industrie und Handel, Fabriken zur Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen, Tuchfabrik und Färberei, Weberei, chemisches Labor, Tuchhandlung, Kurzwaren-, Uhren- und Musikfachgeschäft, Metzgereien, Lebensmittelgeschäft und Buchhandlungen.

Kirche Arzis

Bis zur Einweihung der ersten Kirche im Jahre 1838, wurde der Gottesdienst in Bauernhäusern abgehalten.

Erst im Jahre 1880 wurde eine geräumige Kirche im romanischen Stil mit 800 Sitzplätzen und einer großen Orgel erbaut. Die unübersehbaren Mauerpfeiler zur Einfriedigung der stattlichen Kirche, sind heute noch zu besichtigen.

Ebenso gehörte die Männerabteilung des Sarataer Alexander-Asyls zu Arzis. Das Männer-Asyl wurde im Jahre 1886 in Arzis errichtet und 1940, im Jahre der Umsiedlung, erweitert.

Eine hohe Priorität in Arzis/Bessarabien hatte das  fördernde Schulsystem. Bis zur Errichtung der ersten Schule im Jahre 1834, wurde in den Anfangsjahren in Bauernhäusern der Unterricht abgehalten. Schon im Jahre 1842 wurde diese erste Schule durch eine größere mit einer Lehrerwohnung ersetzt. Erweiterungsbauten folgten dann im Jahre 1859 und im Jahre 1891 mit einer zusätzlichen Küsterwohnung. Für sämtliche Lehrer wurde je eine eigene Wohnung errichtet.

Pastorat

Ein Beschluss der Gemeinde im Jahre 1930 führte zu einem mitten im Dorf erbauten großen Schulgebäude, mit sechs Klassen.

Eine beachtliche Anzahl von 17 Lehrkräften wurden im Jahre 1940 gezählt. Hinzu kam in den Räumen des ehemaligen Gebietsamtes die „Landwirtschaftliche Schule“, für die Ausbildung junger Bäuerinnen und Bauern in Bessarabien.

Mit Tatkraft und Weitblick und einer fast ununterbrochener Bautätigkeit erlangte Arzis/Bessarabien seine Größe und Bedeutung.

 

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Brienne

Brienne – Bessarabien

Christa Hilpert-Kuch am Kogälnik/Brienne, am 10. Dezember 2015

Heimat meiner Eltern und Großeltern

Inmitten eines überwältigenden Ausblicks vom „Brienner Berg“ über die kraftvolle und weite Steppenlandschaft des Budschaks erstreckt sich die Kolonie Brienne am Steppenfluss Kogelnik.

Prächtige Weingärten und fruchtbare Obstgärten rechts und links der breiten Chaussee mit den dahinterliegenden einst weißen aus dem Muschelkalkstein der Brienner Steinbrüche erbauten Häusern. Die weißen Hofmauern prägten einst die Kolonie.

Hof in Brienne

In greifbarer Nähe dahinter nur durch den Kogelnik getrennt liegt im Tale die Nachbarkolonie Arzis. Die häufigen Überschwemmungen des immer wieder über die Ufer tretenden Kogelniks konnten die Brienner im Gegensatz zu den Arzisern unbesorgt aus ihrer Anhöhe betrachten.

Der Name Brienne sowie Arzis leitete sich von den gewonnenen Schlachten durch die Verbündeten gegen Napoleon im Jahre 1812 ab. Unter dem Aufruf Katharina der Großen und Zar Alexander erfolgte im Jahre 1816  die Gründung Briennes, eine baumlose Steppe „Nr. 15“ für die Schwarzmeerdeutschen. Der Notbehelf ihrer Erdhütten wich bald massiven Steinhäusern durch den Abbau im eigenen Steinbruch der Brienner Berge. Die Einnahmen des Steinbruchs für den Hausbau in dieser Kolonie und den unmittelbaren Nachbarorten verhalfen der Gemeinde zu einem guten Einkommen. Lehm bzw. Batzenbauten gehörten in Brienne bald weitestgehend der Vergangenheit an. Ein zwischen vorderer Hofmauer und Wohnhaus angelegtes Blumengärtchen schmückte ihre Häuser.

Jeder Hof hatte eine Größe von 232 m Länge und 47 m Breite. Eine Hof- und Straßenmauer zog sich vor der mehr als 20 Meter breiten Dorf-Chaussee von Hof zu Hof und wurde nur durch die jeweiligen Hofeinfahrten mit verschließbaren Toren unterbrochen. Die Wohnhäuser mit anschließenden Wirtschaftsgebäuden lagen nur einige Meter von der vorderen Hofmauer getrennt. Eine hintere Hofmauer sicherte den Hof vor Eindringlingen. Außerhalb dieser Umzäunung befand sich der Dreschplatz, die Spreuhütte und der Strohschober mit dem Gemüse-, Obst- und Weingarten in evtl. Hanglage Richtung Arzis. Auf jeder Straßenseite der Chaussee begrenzte eine Reihe Akazien einen zwei Meter breiten Bürgersteig. Die etwa zweitausendfünfhundert m lange Dorfstraße, vom Ober- zum Unterende, führte bergab zu dem Russendorf Pawlowka, bergauf in das Schwabendorf Teplitz und über den Berg nach Neu Brienne.

Mit ihrem Steinbruch besaß Brienne 5560 Hektar Land, sodass die ersten 84 Ansiedlerfamilien jeweils 60 Hektar Land erhielten. Die Anhöhe Briennes bot alle Voraussetzungen für guten Obst und Weinanbau aber ebenso spielte die Pferdezucht eine ausschlaggebende Rolle und war oft wirtschaftlich lukrativer als die Landwirtschaft. Man sagt, nur von den Friedenstalern konnte die Pferdezucht übertroffen werden.

Beruflicher Wirkungsort meines Vaters August Kuch,  als Schreiber im Rathaus Brienne

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde durch den wirtschaftlichen Umschwung vom graublauen Steppenrind auf das das Rassevieh eine beträchtliche Neueinnahme verzeichnet. Diese Erneuerung steigerte die Milchproduktion und ebnete den Weg zur Gründung der Molkerei- und Milchgenossenschaft „Danemarka“. Mein Großvater Eduard Schell aus Brienne war im Nebenerwerb als Landwirt Angestellter dieser Molkerei. Aber auch im Handwerk wurde ein wirtschaftlicher Aufschwung verzeichnet. Dreizehn Tischlereien, vier Schmieden, drei Schlosser, acht Schuster, sieben Schneider, sechs Maurer, drei Böttcher, ein Drechsler und ein Uhrmacher wurden im Jahre 1940 in Brienne gezählt. Die zwei Kolonialgeschäfte im Ort gereichten den Briennern insofern, dass man wie selbstverständlich mit einem Gang in den nahegelegenen Marktflecken Arzis alle seine Einkäufe erledigen konnte.

Im Jahre 1839 wurde mit dem Bau einer Kirche begonnen. Durch den Ausbruch der Pest musste der Kirchenbau bis zum Jahre 1849 zwangsläufig gestoppt werden. Die Einweihung dieser Kirche verzögerte sich bis zum Jahre 1852 und war durch die zwischenzeitlich stark angewachsene Bevölkerung schon zu wieder klein. Ein neuer Kirchenbau war finanztechnisch nicht möglich, da die 9000 Rubel aus dem Kirchenbaukapital im Jahre 1904 in ein allen Anforderungen entsprechendes neues und großes Schulgebäude investiert wurden. Ein Erweiterungsbau auf dem Schulhof, die Küster- und Küstergehilfenwohnung, wurde von der Gemeinde im Jahre 1908 fertiggestellt. Erst im Jahre 1934 wurde in Brienne der Grundstein für einen großen und teilweise im gotischen Stil gehaltenen Kirchenneubau gelegt.

Der Rohbau mit den eingesetzten Fenstern war mit 1,5 Millionen Lei abgeschlossen.

Da kam im Jahre 1940 die Umsiedlung…. !

Als Hauptgemeinde gehörte Brienne seit der Gründung des Kirchspiels zu Arzis. Auch heute noch ist die Schule eine Augenweide in der Dorfmitte. Die alten Dielenbretter aus deutscher Zeit, der alte Ofen im Klassenzimmer und der Nuschnik auf dem Schulhof ist deutsche Geschichte. Fleißige Ukrainer sorgten für den Erhalt des wunderschönen Gebäudes unserer Ahnen und gaben ihm einen leuchtenden Anstrich.

Auf einer Anhöhe oberhalb des Gässles liegt der ehemalige deutsche Friedhof. Verborgen zwischen hohem Gestrüpp und Buschwerk befinden sich die Gräber unserer Ahnen. Einige Grabsteine liegen verstreut am Abhang. Über die Jahrzehnte hat die Witterung die Lesbarkeit der Inschrift beeinträchtigt, aber nicht unmöglich gemacht.

Sehr viele Häuser haben durch den soliden Steinbau die Zeit gut überlebt. Mit einem Brienner Ortsplan ist es kein Problem die ehemals deutschen Anwesen den früheren Besitzern zuzuordnen.

Viele Brienner Gesichter nach der Umsiedlung 1940, im Lager in Westpreußen

1940 im Lager, Brienner Bewohner mit meinen Familien-Angehörigen.

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Weiß Monika und Robert Gold-Jubilare

Goldene Hochzeit von Monika und Robert Weiß in Verden-Walle

Das Goldpaar Robert und Monika

Am 30. August 2018 jährte sich der Hochzeitstag der Eheleute Weiss zum 50. Mal.
Unübersehbar wies ein großes Herz im Garten des Hauses Buchhorst 17 auf dieses freudige Ereignis hin.

Weiss Robert und Monika
Zu den Gratulanten dieses offiziellen Jubiläumstages, dem 30. August 2018, gehörten:  Pastor Sogorski von der ev. luth. Kirchengemeinde Verden/Walle, die beiden Töchter Tanja und Britta, Ortsbürgermeister Detlef Peterson, Kai Barlage vom TSV,  vom Bessarabiendeutschen Verein e. V . Stuttgart die Delegierte und das Vorstandsmitglied Christa Hilpert-Kuch, vom Sozialverband Deutschland Regina Pohla und Helga Köster und Helmut Schulz vom Waller Heimatverein.
Ein richtig großes Fest mit Tanz und Livemusik wurde sogleich am anschließenden Wochenende, dem  1. September 2018, im großen Kreis mit der gesamten Familie und Freunden in einer Gastronomie im Landkreis Verden veranstaltet.
Auf meine Frage, wo der 1943 im Kreis Bromberg/Westpreußen geborene Robert Weiß, Sohn der aus Hirtenheim/Bessarabien https://bessarabien.blog/katharina-die-grosse  stammenden Eltern, seine 1946 in Rotenburg/Wümme geborene und spätere Ehefrau Monika kennengelernt habe, antwortete er ganz spontan: „Beim Tanz in den Mai auf dem Lohbergturnier im Jahre 1963. Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen ohne Reue in all den Jahren, mit Höhen und Tiefen einer Ehe“.
Die Verlobung fand Pfingsten 1966 mit zügigen Hochzeitsplänen und dem Wunsch zum Bau eines Eigenheimes statt. Und so geschah es auch sehr rasch.
Bereits 1968 war das Haus gebaut, das Aufgebot bestellt und es wurde geheiratet.

Weiss Robert und Monika feierten Goldene Hochzeit

„Es war ein wunderschönes Hochzeitsfest in unserem neuen Haus“ erinnert sich heute das Jubelpaar. Es war der unvergessliche 30. August 1968.
Bereits im Februar 1969 erblickte die erste Tochter Britta und im August 1970 die zweite Tochter Tanja das Licht der Welt.
„Unsere Familie war komplett und das Haus mit Leben gefüllt“, so Monika Weiß.

Im Sommer 1997 feierten die Töchter eine Doppelhochzeit und das heutige Goldpaar konnte fortan das Leben ohne die elterlichen Sorgen um ihre Kinder genießen.
In Tochter Tanjas Familie würde 1998 der erste Enkelsohn „Leon“ geboren. In Tochter Brittas Familie im gleichen Jahr die erste Enkeltochter „Neele“ und im Jahre 2000 der zweite Enkelsohn „Malte“ geboren.

Als Weiss Robert im Jahre 2000  in den Ruhestand ging verwirklichte er einen Plan.

Durch einen Erweiterungsbau schaffte er die Verdopplung seines Eigenheimes und somit neuen Wohnraum für die Familie seiner Tochter Tanja mit dem kleinen Leon.

Großeltern Weiss, Robert und Monika

Der Kleine wuchs zur Freude der stolzen Großeltern in ihrem gemeinsamen Haus in Verden/Walle auf. Wenn Leon aus der Schule kam, lautete seine erste Frage: „Oma, was gibt es heute zu essen?“ Und schon schloss die nächste Frage an: „Opa, was machen wir heute?“
Viel zu schnell verging die Zeit bis sich im Jahre 2011 bei Leon während des Fußballspielens erstmals starke Knieschmerzen bemerkbar machten.
Nach 18 Monaten schweren Kampfes gegen den Krebs ging Leon 10 Tage nach seinem 15. Geburtstag in die Ewigkeit, unfassbar für die Eltern und Großeltern.
Weitere Schicksalsschläge folgten im Februar und März 2013. Der ältere Bruder und die Mutter starben ebenfalls. Innerhalb von sechs Wochen mussten sie die Verabschiedung von drei nahestehenden Familienmitgliedern verkraften.
Aus der Bahn geworfen fand das Ehepaar Robert und Monika Weiß nur langsam zu ihren alten Lebensinhalten zurück.
Heute nehmen sie wieder gern an den bessarabischen Treffen teil. Sie bieten dort wo es Ihnen erlaubt ist, gerne „Moldawische Weine“ an die Besucher der bessarabischen Zusammenkünfte an. Der Erlös geht an ihre Heimatgemeinde Hirtenheim.

Weiss Robert und Monika  –  Wein aus Moldawien

Der Weinverkauf sichert zusätzlich den Erhalt von Arbeitsplätzen im Weinanbauland Moldawien. Für die Heimatgemeinde Hirtenheim in Bessarabien haben sie in den zurückliegenden Jahren oft zu Videoveranstaltungen eingeladen.
Von ihren sechs Reisen nach Bessarabien gibt es unzählige Fotos und Videofilme, die nach den Veranstaltungen besonders von der älteren Generation gern angeschaut wurden, so berichtete Weiß.
Auf meine Frage nach Langeweile im Ruhestand erfahre ich, dass beide gern viel unternehmen, ihren Freundeskreis pflegen und aktiv im Waller TSV und Heimatverein mitmachen. Früher seien sie mit der ganzen Familie mit den Skiern in Österreich, Bayern und Südtirol auf Reisen gewesen. Und jedes Jahr bereisten sie das europäische Ausland. Allein vier Fernreisen unternahmen sie in die USA, Canada und die Karibik.
Die weiteste Reise mit der gesamten Familie war im Frühjahr 2018 eine Rundreise durch Australien, auch begleitet von ihrer für ein Jahr in Australien weilenden Enkeltochter Neele.

„Dann sind da noch der große Garten und das Haus und mar welled des elles arg sche isch“, meinen übereinstimmend Monika und Robert.
Und es ist wirklich alles sehr schön, das kann ich bestätigen!

 

Weiß Robert und Monika mit ihren Töchtern Tanja und Britta

Text und Foto: Christa Hilpert-Kuch

 

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Erinnerungen am Bessarabien-Stammtisch in Verden

Erinnerungen-erzählte Geschichte. Abendveranstaltung

Verdener Stammtisch: „Bessarabien nicht vergessen“

am 16. August 2018, im Hotel Niedersachsenhof in Verden/Aller

Erinnerungen am Bessarabien

Christa Hilpert-Kuch bei der Begrüßung

 

Abendveranstaltung. Erinnerungen an Bessarabien, von und mit Christa Hilpert-Kuch: Die Initiatorin der bessarabiendeutschen Zusammenkunft, freute sich sichtlich über den guten Zuspruch der Interessierten und hieß alle Freunde Bessarabiens auf das Herzlichste willkommen. https://www.bessarabien.blog/stammtisch-in-verden-2/

Die Musikprofessioren Tanja und Romeo Luchian aus Moldawien  https://youtu.be/MRXoHk9VpsA

Die Gäste aus Moldawien, Musikprofessoren Tanja und Romeo Luchian (oben in kleiner Besetzung), wurden auch in diesem Jahr von den Anwesenden des Stammtisches, in freudiger Erwartung mit viel Beifall begrüßt.

 

Mit Erfolg wurden die Anwesenden, z. B. wie Elisabeth und Heinz Moritz oben im Foto, zum Mitmachen für den gemeinsamen Gesang und erzählte Erinnerungen aus Bessarabien, aufgefordert.

Erinnerungskultur Bessarabien. Um den Schwerpunkt des Abends, das persönliche Thema der Bloggerin Christa Hilpert-Kuch   „Bessarabien nicht vergessen“ , spiegelte die abendliche Begegnung in viele Fassetten Bessarabiens hinein.

Besonders erfreut zeigte sie sich über die überlassenen Erinnerungsstücke aus Bessarabien zur gemeinsamen Betrachtung am Abend. Jeder Gegenstand hatte eine besondere Vergangenheit und so blieb es nicht aus, dass einige Gegenstände auch traurige Emotionen bei den Erzählern und den Anwesenden auslöste.

Erinnerungen aus Bessarabien

 

Diese Stimmungen wurden jedoch durch das Instrumentenduo der Classic  „Tanja und Romeo“, mit ihren besonderen musikalischen Einlagen für diesen Abend und den natürlich nicht fehlenden Steppenklängen in erinnerte Freude verwandelt.

Erinnerungen: So ließ der kleine Streifzug durch die Siedlungsgeschichte unserer Vorfahren in Bessarabien, die Zeit wie im Fluge vergehen. Mit bessarabischer Mundart, Gedichten, leidenschaftlichen Gaumenfreuden der besonderen und schmackhaften bessarabischen Küche – mit neuen Kochkursen im Jahre 2019 an den jeweiligen Freitagabenden im März über die Kreisvolkshochschule Verden, siehe Januar Programmheft 2019 – endete die Veranstaltung mit der Ankündigung von Hilpert-Kuch:

Übrigens vormerkern: Im Hochsommer schon an die nächste Tages- Veranstaltung denken! Es ist der 18. 08. 2019, Beginn ab Uhr 13.30,  nach dem Mittagessen im Niedersachsenhof Verden.

 

Die Teilnehmer lauschen den Klängen der Steppe

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Werner-Schule in Sarata

Werner-Schule in Sarata

Kolonistenschulen III

Fortsetzung vom 19. Juni 2018

Krasna-die Volksschule

Erste Priorität hatte in den Schulen der Kolonistendörfern fortan die rumänische Sprache, die rumänische Geschichte und Erdkunde. Werner-Schule. Recht erfolgversprechend auf beiden Seiten zeigte sich anfänglich das geforderte doppelsprachige Unterrichtssystem, in deutsch und rumänisch..Durch die politische Konstellation des Landes und durch außenpolitische Einflüsse kam es oft zu einem gänzlichen Verbot der deutschen Sprache. Jedoch gelang es immer wieder bessarabischen Volksvertretern durch Eingaben und Vorsprachen im Ministerium für nationale Erziehung diese Entscheidungen rückgängig zu machen.

Bessarabiens damaliger Oberpastor und Abgeordneter Daniel Haase erwarb sich in dieser Hinsicht große Verdienste.

Er wurde von den Rumänen geschätzt und geachtet. Sein Bekanntheitsgrad gereichte weit über die Grenzen Bessarabiens und Rumäniens hinaus. Werner-Schule.  Auf diese Weise strebte man in den Schulen nach kollegialen Verhältnissen, sodass bald häufig ein freundschaftliches Miteinander zwischen deutschen und rumänischen Berufskollegen entstand. Oft wurden von den Schulräten und Oberschulräten beide Augen zugedrückt um den Deutschunterricht stillschweigend zu gestatten.

In eine moderne Pädagogik wurde mit einem erneuten Schulprogramm 1936 und 1938 eine Berufsschule mit soziologischen Prinzipien, die so immer mehr den Charakter einer Lern und Erziehungsschule erhielt, umgewandelt. Sie wurde mit ihren praktischen Werten immer mehr zur Schule des Lebens.

Das deutsche Lehrerseminar in Sarata, die bekannte Werner-Schule,

Noch zu besichtigen: Die Ruine der Werner-Schule in Sarata.

benannt nach dem Stifter Christian Friedrich Werner, war der Mittelpunkt der Lehrerschaft in Bessarabien und überließ Bessarabien jährlich so um 20 ausgebildete Lehrer. Zur zaristischen Zeit musste die erste Lehrerprüfung an russischen Schulen abgelegt werden. Hingegen zu rumänischer Zeit wurde diese Prüfung nach Beendigung der sechsten, später der siebten und in den letzten Jahren in der achten Klasse der Werner-Schule, vor einer Prüfungskommission aus Vertretern des Staates und der Fachlehrer abgelegt. Bedeutend schwerer war die zweite Lehrerprüfung. Diese erfolgte zusammen mit rumänischen Lehrerkollegen und wurde in sämtlichen Fächern in  rumänischer Sprache an einer rumänischen Lehrerbildungsanstalt abgelegt. Erst nach bestandener zweiten Prüfung konnte eine Anstellung auf Lebenszeit erfolgen. Schulpflichtig war ein jedes Kind ab dem siebten bis zum 14. Lebensjahr. Diese sieben Schuljahre waren in zwei Stufen unterteilt. Die Grundschule (1. bis 4. Klasse) und Oberstufe (5. bis 7. Klasse).  Ihre Aufnahmeprüfung zu weiterführenden Schulen, das Lehrerseminar oder Gymnasium konnten die Schüler nach der vierten Klasse absolvieren.

Odessa Zeitung -swesen hob das Schulniveau in den Kolonistendörfern

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