Gottes-Wort

Gottes-Wort

Gottes-Wort-Schwarzes Gold.   Die Schwarzerde  in  Bessarabien

Gottes-Wort   -Teil 2-

Bis in die kleinsten Belange ihres Lebens, hatten sich die deutschen Gemeinden in Bessarabien auf das „Gottes-Wort“ eingerichtet. Im Mittelpunkt stand gleich am Anfang der Besiedlung Bessarabiens, das liebende Gebot „an seinem Nächsten“.       Ein Verbot war es „Lügen zu verbreiten wider seines Nächsten“ und eine weitere „die Trunksucht“. Dieses führte zum Ausschluss eines jeglichen Amtes in den deutschen Kolonien, leider nur in Bessarabien.

Machtmissbrauch

Eine Sünde an Gottes-Wort, war der Machtmissbrauch mit Bedrohungen um seines eigenen Vorteils willens. Ein weitere die Verschwendungssucht, welche zur Entrechtung der Person führte. Auch gebot ihnen das Gottes-Wort aus ihrer Bibel, ihrem Nächsten in seiner Not beizustehen, ihm zu helfen sein Vermögen zu erhalten und zu vermehren. Einer für alle, alle für einen. Diese Grundwerte bewahrten ihr Gemeinschaftswesen vor dem Verfall und schützte die Verletzlichsten in der Fremde.      War die eigene Arbeit getan, so half man ganz selbstverständlich seinem Nächsten. Ganz in diesem Sinne, sorgten sie auch für ihre Witwen, Waisen und Kranken. Zum Schutze elternloser Kinder setzte die Gemeinde einen Pfleger für ihre Vermögensverwaltung ein. Ebenso solidarisch verhielt sich die gesamte Gemeinde bei Ausbruch eines Feuers. Diese half nicht nur beim Löschen, sondern auch beim Wiederaufbau des geschädigten Eigentums. Selbst die Kosten für die Wiederherstellung des entstandenen Schadens, wurde von der Gemeinschaft getragen. Dennoch war ihr Leben nicht nur von Arbeit und Beten geprägt. Großes Vergnügen und immer eine willkommene Abwechslung an langen Winterabenden oder an den Sonn- und Feiertagen, waren ihre geselligen Zusammenkünfte in ihren Häusern. Mehrstimmiger Gesang und erbauliche Unterhaltungen bestärkten und ermutigten sie.

Nächstenliebe

Das gelebte „Gottes-Wort“ führte in Bessarabien zu einem Sozialwesen, das seinesgleichen suchte! So war gastfreie Nächstenliebe nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern eine gelebte Selbstverständlichkeit.  In Not geratene Mitmenschen, auch anderer Nationalität, wurden wie enge Verwandte in ihren Häusern aufgenommen, bewirtet und beherbergt. Mit ihrer aus dem Großdeutschen Reich mitgebrachten Bibel,  legten die Einwanderer auf Einladung der Zarin Katharina der Großen und ihres Enkels Zar Alexander I. zur Besiedlung nach Russland, den Grundstein für ein nach christlichen Richtlinien funktionierendes Sozialleben. Das Gottes-Wort trug die bessarabiendeutschen Kolonien über fünf Generationen, durch alle Höhen und Tiefen. Das Gottes-Wort beherrschte ihr Denken, ihre Weltanschauung und prägte ihren Charakter.

Die Welt in der Krise

Gegenwärtig sehen wir die Erde mit ihren Menschen in großen Nöten. Über eine Covit-Pandemie, ab dem Jahre 2019, stürzte die Welt bis heute im Jahre 2022, in eine tiefe Krise. Die Menschheit ist ratlos! Eine kontinuierliche Werte-Anpassung an unsere neuen Lebensumstände, durch die in der Pandemie gewonnenen Erfahrungen, ist für eine zukünftige Normalität von Nöten. Insbesondere in unserer nordwestlichen Welt! Ein Wandel mit den richtigen Lehren – in eine umgestaltete Zukunft nach der Pandemie- Welt-Krise, ist für den Erhalt unseres Planeten Erde mit seiner Menschheit, unumgänglich!

24. Februar 2022:   Russischer Angriffskrieg auf die Ukraine

Gott schütze die Ukraine. Siehe Link.    https://bessarabien.blog/bessarabien-1916 

(Teil 1 s.) https://www.bessarabien.blog/wort-gottes

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Wort-Gottes

Wort Gottes

Bessarabien. (Teil 1) wort-gottes. Die Einwanderer aus dem großdeutschen Reich waren stets eng mit dem „Wort Gottes“ verbunden. In dem Lebenslauf meines Vorfahren Johann Adam Kuch, geb. am 23. November 1798 in Entringen Baden Württemberg, beschreibt er seine Kindheit und den Weg seiner Einwanderung über Polen nach Bessarabien.  Von fünf Generationen aufbewahrt und weitergereicht, befinden sich heute seine Aufzeichnungen in meinen Händen. Von frommen Wünschen über ein Leben in der  Gemeinschaft Gottes  wurde er und seine bessarabiendeutschen Brüder und Schwestern  vom „Heiligen Geist“ geführt. Siehe: https://www.bessarabien.blog/bessarabien-1916/

Über allen christlichen Gemeinschaften der Bessarabiendeutschen, schwebte der Geist Gottes und entwickelte sich zum Segen über diese Menschen. Mit großer Klarheit machten sie sich an das Werk. Nach dem „wort-gottes“ „ihrer Überzeugung“, organisierten sie sich in völliger Freiheit ihrer russischen Regierung.

So durfte niemand aus ihren Gemeinden  den Gottesdiensten fernbleiben. An Sonn- und Feiertagen, nachmittags und abends – sowie an den Mittwoch- und Samstagabenden, wurde „Stunde“ abgehalten. Ganz besonders großen Wert legten sie auf eine Ihnen gemäße christliche Erziehung ihrer Kinder. In ihren Kirchenschulen diente anfänglich allein ihre Bibel , das einzige Lesebuch, als ihre Fibel.

Zucht und Ordnung, oberstes Gebot

Es war ihnen ein Anliegen, gute Christen, im „Wort Gottes“ zu schulen und zu unterrichten. In den Anfängen lehrten sie vorrangig Religion. Den ganzen Katechismus, ein Übermaß an Bibelsprüchen und Kirchenliedern, dieses alles musste von den Kindern auswendig gelernt werden. Zucht und Ordnung war ihr oberstes Gebot und das „wort-gottes“, das Maß aller Dinge in ihrem gesamten kirchlichen und bürgerlichen Leben. In ihrer Nachfolge Christi eiferten die Kolonisten mit großer Ernsthaftigkeit. Dadurch herrschte ein hohes Maß an Ehrlichkeit in ihren Kolonien- und nur ein geringes Maß an Verfehlungen waren durch diesen Zustand in ihren Gemeinden zu beklagen. Das „deutsche Wort“ der bessarabiendeutschen Bevölkerung, wurde von den anderen Völkerschaften in Bessarabien hoch geachtet. Mit einem Handschlag auf dieses „Deutsche Wort“, besiegelten sie auf den Märkten ihre Verkaufsabschlüsse.

Kam es zu Verfehlungen in den deutschen Kolonien, waren hohe Bestrafungen unumgänglich. Dazu gehörten zum Beispiel: Diebstahl, Unehrlichkeit, Alkoholsucht, Faulheit, Ehebruch und sittliche Vergehen. Bei Nichtachtung des dritten Gebotes „du sollst den Feiertag heiligen“, drohten empfindliche Strafen. Deshalb war auch das Tanzen an Sonn- und Feiertagen verboten. Du sollst nicht Ehebrechen -„das sechste Gebot“- wurde bei einem Vergehen mit hohen Geldstrafen belegt. Eine daraus erfolgte Trauung wurde ohne Schleier und Blumenschmuck vollzogen. Ihre kirchliche Ordnung und Lehre, wurde mit großer Genauigkeit in allen Gemeinden betrieben.

Bank für die Sünder

Eine Sündenbank, die sogenannte „Schwarze Bank“ befand sich ganz vorn im Altarraum ihrer Kirchen. Diese dort stehende, verbreitete bei den Gläubigen stets Unbehagen. Nach Übertretungen gleich welcher Art, mussten die Angeklagten m/w/d mit dem Gesicht zur Gemeinde gewandt, auf dieser Bank Platz nehmen. Mit einem großen Transparent vor der Brust, auf welchem ihre Verfehlung in großen Lettern geschrieben stand, verbüßten sie in großer Scham, an einem oder mehreren sonntäglichen Gottesdiensten, ihre Strafe. Alle Augen waren auf den Übeltäter vorn auf der Sündenbank gerichtet. Zudem wurde auch noch während der Messe die Verfehlung öffentlich geschildert. So geschah dieses, zur Warnung an alle, mit großem Erfolg.

Bessarabiendeutsche Gemarkungen

Viehtränke in der weiten Steppe Bessarabiens

Die Entwicklung in den bessarabiendeutschen Gemarkungen

wurden vorrangig durch ihre geschlossene Siedlungsweise und eigene Lebensform geprägt. Ihre  mitgebrachten Traditionen, Brauchtum, Sitte und Religiosität bildeten das Fundament in dem „Vielvölkerstatt Russland“.  In besonderer Weise standen diese herausragenden Tugenden für eine gelingende Zukunft des Bessarabiendeutschen. Nach ihrer Ankunft in Süd- Bessarabien, folgten sie den Jahreszeiten mit dem natürlichen Ablauf der Natur „Sonne und Erde“. Mit unermüdlichem Fleiß, großer Ausdauer und ihrem angestammten Wissen, legten sie den Grundstein für ihre neue Heimat. Über fünf Generationen bezwangen die Bessarabiendeutschen ihre Schwarzmeersteppe. Stets angetrieben in demutsvollem, unerschütterlichen Glauben an den „Schöpfer dieser Erde“.

Verwildertes Steppengras

Anfänglich war es ohne geeignete Verkehrsmittel, landwirtschaftliche Geräte und entsprechende Zugtiere, fast unmöglich die zugeteilten verwilderten Steppenflächen zu bewirtschaften. Mit bis zu „66 ha, pro Familie“ , je nach Anzahl der Bewohner einer Gemarkung, und einem von 1 ha beinhaltendem Hofplatz, standen sie vor kaum zu bewältigenden Herausforderungen. So Trinkwasser vorhanden und der Wasserstand nicht zu tief lag, erfolgten die Ansiedlungen der Dörfer inmitten der zugewiesenen Gemarkungen.Bei Besiedlungen in den Flussniederungen war die Trinkwasserfrage zwar geregelt, aber die Anbauflächen lagen weit außerhalb der Gemarkungen. Um dort das wilde Steppenland für die Aussaat vorzubereiten, galt es Anfahrtswege von teilweise mehr als zehn Kilometern zurückzulegen.

Neuerungen im Handwerk

Abgesehen davon fehlte es den Bessarabiendeutschen an geeigneten Zugtieren und starken, einsetzbaren landwirtschaftlichen Geräten. Zumal diese in den ersten Jahren der Besiedelung, wenn überhaupt, nur in einem sehr minderen und bescheidenen Umfang vorhanden waren. Deshalb befassten sich die Bauern anfänglich mehr mit Viehzucht und dem Fortschritt an Neuerungen ihres Handwerks. Vom Mangel in allen Bereichen ihres neuen Steppenlebens getrieben, entfalteten die Bessarabiendeutschen ihr mitgebrachtes Potential an einer Vielzahl an Möglichkeiten in fortwährendem Wachsen.

Die Leidenschaft galt ihren Pferden

Pferde Bessarabien, August Kuch

Brienne, August Kuch

Der mit Pferden verbundene Kolonist widmete sich anfänglich besonders der Aufzucht feuriger Pferderassen in Bessarabien. Ebenso setzte sich dieser Trend in der Schaf-, Rinder- und Geflügelaufzucht fort. Auf den gemeinschaftlich genutzten und ortsnahen Weideflächen graste ihr Hornvieh, bewacht durch einen Hirten. Vor Sonnenuntergang fand ein jedes ihrer Tiere in seinen Stall zurück. Des morgens früh führte der Hirte die Tiere wieder hinaus zum Grasen, in die Steppe. Andere Gemarkungen, entsprechend ihrer Lage und Bodenbeschaffenheit, investierten vorrangig in den Wein- und Obstanbau.

Mit kräftigen Pferden, entsprechenden Gerätschaften und dem „Steppenwagen“ ausgestattet, entwickelte sich immer mehr die Landbewirtschaftung

Steppenwagen sgn. Langwagen

Steppenwagen sgn. Leiterwagen

Mit den nun erforderlichen handwerklichen Gerätschaften, ihren kräftigen Pferderassen vor einem eigens für die Unwegbarkeiten der Steppe gebauten Pferdewagen, dem sogenannten „Steppenwagen“, war es dem Bessarabiendeutschen nun möglich seine weit entlegenen Ackerflächen zu erreichen und zu bewirtschaften. Oft um zwei Uhr früh fuhren die Bauern mit Pferd und Wagen, ihrer Steppenkiste und entsprechenden Ackergeräten beladen, einem harten und langen Arbeitstag entgegen. Bei Morgengrauen konnte mit der Feldarbeit begonnen werden. Der Acker- und Getreideanbau in Bessarabien, wurde mit den Jahren stetig intensiver betrieben. Teilweise auch unter Hinzunahme ihrer Weideflächen. Gemäß der dann noch zur Verfügung stehenden Fläche wurde der Viehbestand angepasst.

Die Erweiterung der Eisenbahnlinie

Erst die Erweiterung der Eisenbahnlinie in Süd- Bessarabien verband die Steppendörfer dichter miteinander. Die Handelsmetropole, der Hafen von Odessa, diente dem Getreide-Export in andere Länder. Immer mehr blühte der Export ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse in andere Länder auf.

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Dnjestr und Pruth

Karte, Bessarabien

Karte Bessarabien

 

Frage: Wo liegt Bessarabien? Antwort: Zwischen Pruth und Dnjestr!

Eingerahmt wie ein flatternder Wimpel, zwischen Dnjestr und Pruth.  Von der südlichen Grundlinie der Donau, unterhalb Galatz – mit ihrem Kilia Mündungsarm und dem Liman-Ufer des Schwarzen Meeres, erstreckt sich die Landesgrenze Bessarabiens.  https://www.bessarabien.blog/geschichte

Im früheren und späteren Mittelalter war Bessarabien geschichtlich als ein bedeutender Grenzwall und Korridor für einströmende Völkerschaften von Osten nach West- und Südeuropa und umgekehrt. Auch archäologisch, wegen der zum Teil kilometerlangen seltsamen Erdaufhäufungen seiner „Trajanswälle“ und seinen zahlreichen „Kurganhügeln“, (Begräbnisstätten von Pferden und Menschen) war Bessarabien einer der interessantesten „Wimpel der Welt“.

Grenzland Bessarabien

zwischen mit den Flüssen „ Dnjestr und Pruth“. Als Karpatenausläufer ist Nordbessarabien eine Hochebene und liegt auf durchschnittlich 400 Metern über dem Meeresspiegel. Nordbessarabien zeigt sich mit einem beeindruckenden und abwechslungsreichen Landschaftsbild. Es besticht mit seinen kleinen Eichen- und

Landschaft Bessarabien, Eichendorf

Landschaft Bessarabien, Moldawien Eichendorf

Buchenwäldern und seinen tiefen Schluchten. Zu damaliger Zeit erstreckten sich die Buchenwälder bis nach Mittelbessarabien hinein. Südbessarabien liegt auf auf einer Höhe von 200 Metern über dem Meeresspiegel und ist ein flachwelliges Hügelland ohne Baumbestand. Über ein Dreieck, aus dem

Landschaft Bessarabien

Landschaft Bessarabien

Tatarischen wird es Winkel genannt, zeigt sich Südbessarabien in dieser Linienform von Bender nach Akkerman bis Ismail. Dieser Winkel in Südbessarabien wurde „Budschak“ genannt. Der Budschak war das erste Siedlungsgebiet für unsere deutschen Einwanderer in Süd-Russland ab dem Jahre 1814, mit den Gründungen der ersten 25 Mutterkolonien.

Wilde, unberührte Steppe

Von einer sagenumwobenen und mannshohen Steppe, wurden unsere Bessarabiendeutschen Urväter zur Dorfgründung empfangen. Wenn man einmal davon absah, welche Herausforderungen auf die Kolonisten warteten, war man von der Kraft und Schönheit dieser Natur überwältigt! So weit das Augenlicht in den blauen Horizont

Landschaft Bessarabien

Landschaft Bessarabien

reichte, eröffneten sich ihm leuchtende Wogen wilden Grases, mit unzähligen Blumen und einer Vielzahl an Vogelstimmen. Eine weitausladende, wellige und kraftvolle Steppe, am Tage und bei Nacht. Des Nachts ein hell erleuchteter Himmel mit Millionen von funkelten Sternen, zum Greifen nah!

Des Bauern Lohn

Diese wilde unberührte Steppe, zwischen Pruth und Dnjester, hatte noch niemals einen Pflug gesehen. Unter dem

Schwarzmeer-Erde Bessarabien

Schwarzmeer – Erde, Bessarabien

wilden Steppengras ruhte im Verborgenem eine bis zu zwei Meter dicke Schicht fruchtbarer Schwarzerde, mit einem Humusgehalt von drei bis zu sieben Prozent! Das Urbarmachen dieser Erde sollte unseren Vorfahren erst zum Fluch und dann zum Segen gedeihen.

Wenn schneereiche Winter und sanfte Niederschläge im frühen Sommer dem Samen die notwendige Feuchtigkeit schenkten, bekamen die Bauern ihren Lohn, für alle ihre Mühen. Diese, „ihre kostbare Schwarzerde“ war der wahre Reichtum Bessarabiens, „ihrer Wahlheimat“!

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Kultur

Landschaft Bessarabien, Blick auf Arzis

Landschaft Bessarabien, Blick auf Arzis

Kultur und Sprachgebrauch

Deutsche Kultur und Sprachgebrauch in einer fremdstämmigen Umgebung, waren von entscheidender Bedeutung und überlebenswichtig für unsere bessarabiendeutschen  Vorfahren in Russland. Bei ihrer Ankunft ab dem Jahre 1814 in Bessarabien, trugen sie diese Werte fest verankert in ihrem wenigen Reisegepäck. Das Erlernen der 1.)russischen und 2.) rumänischen Sprache sicherte das Überleben ihrer eigenen Kultur in ihrer Erkenntnis und Anpassungsfähigkeit. In ihrer 125-jährigen Siedlungsgeschichte, über fünf Generationen, bewahrten sie ihr mitgebrachtes Kulturgut – mehr noch – es erwies es sich als hilfreich bei ihrer opfervollen – aber dennoch unter allerschwersten Belastungen gelungenen Integration. Auch als Seelentröster für unsere Ururahnen in der Fremde, erwies sich Ihre deutsche Muttersprache – bei dem immer wieder aufflammenden Heimweh nach Zuhause, als sehr liebevoll. Ihre deutsche Sprache war das kulturelle Zentrum zwischen Ost und West.

Altdeutsches Reich Nord- Ost- Süd- West

Die aus verschiedensten Landesteilen des Altdeutschen Reiches mitgebrachte Muttersprache der Siedler (Dialektik), spiegelte sich in den verschiedenen bessarabiendeutschen Kolonien wieder. Da ihre überwiegende Mehrzahl aus Baden Württemberg entstammte, wurden die unterschiedlichsten „Vaterland`s Dialekte“ von der schwäbischen Mundart „einmal mehr oder weniger“ überlagert. Durch den unmittelbaren Einfluss fremdstämmiger Nachbarkolonien, wurde die eigene Dialektik nochmals durch fremdsprachliche Ausdrücke aus dem Russischen und Rumänischen erweitert und in ihren eigenen Sprachgebrauch übernommen. Vorzugsweise für Handeltreibende auf den Märkten (Käufer oder Verkäufer), aber insbesondere in den Amtsstuben der deutschen Kolonien, war eine Sprachgewandtheit der russischen und rumänischen Sprache unumgänglich. Aus dieser Sprachentwicklung bildete sich eine erweiterte Sprach-Kultur, die letztlich einen festen Platz in der „Bessarabischen Kultur – Geschichte“ einnahm.

Erinnerung

Was von der bessarabischen Mundart heute noch in der sechsten und siebten Generation nach 1814 erinnert wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Doch schauen Sie sich nach einem Bessarabiendeutschen oder seinen Nachgeborenen um und bitten Sie diese Personen zu übersetzen! Gerade unseren Betagten bringt die bessarabische Mundart ein Stück Heilung in ihrem „Heimatverlust“.  Mit Freude wird man sich an vieles erinnern, sodass sie ins Erzählen geraten. Auch die Nachgeborenen der 1940 – 1970 Jahre, dürfen herausgefordert werden. Diese untenstehende Kostprobe der bessarabischen Mundart machte das Leben unserer Vorfahren aus.

Viel Vergnügen.  Die Freude wird auf beiden Seiten sein!

bessarabisch
übliche Bezeichnung Nr. bessarabisch
Arbusen 36 Kapitza
Baschtan 37 Kantschuk
Batlitschanna 38 Käsknöpfle
Batza 39 Knochahutsch
Bauchkremma 40 Kopitza
Beemle 41 Kussa
Blättle 42 Kwast
Blosbälgle 43 Labbach
Bobbele 44 Leible
Borscht 45 Mamlig
Branduscha 46 Mamme
Burga 47 Nuschnik
drenna 48 Nussaschnaps
Durak 49 Pelzamärte
Durchgedrehte 50 Placht
Ehne 51 Platschenda
Feldscheriza 52 Plärra
Galoscha 53 Riebele
gangene Küchla 54 Schamadan
Geschwistrichskend 55 Schlappich
Gluf 56 Schneeballa
Gosch 57 Schober
Gsells 58 Schwefele
Gugommer 59 Spitzbuba
Häfele 60 Steppkasta
Hahnerle 61 Stierum
Harbiwaga 62 Strudla
Harman 63 Tabohrig
Hasabrot 64 Verdämpfte
heila 65 Welschkorn
Henawelt 66 Woifässle
Henschich 67 Ziebeba
Holubzi 68 Ziefer
Hutschele 69 Zirenka
Kalladez 70 Zuckerle

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Strudla – mit Krüschtla

Strudla  mit Krüschtla –

die in Bessarabien über Stunden satt machten!

Bessarabische Strudla -Foto ohne Krüstla

Auf ganz besonderen Wunsch „Strudla zum Nachkochen“

– mit und ohne Krüstla!!

Man nehme:

Zutaten I.: 500g Mehl, 1/2 Teel.Salz, 1 Ei, 1 Eßl.Oil, 250ml lauwarmes Wasser

Rezept: Unter Zugabe von Kartoffeln

Zutaten II.: 4 Kartoffeln, 1 kleine Zwiebel, 1 Lorbeerblätter

Zubereitung:

Aus den Zutaten (siehe I.)  einen weichen, wattigen Teig herstellen. Solange bearbeiten, bis er glänzt und nicht mehr klebt. Abgedeckt z. B. unter einer Schüssel 30 Minuten ruhen lassen, währenddessen vier Kartoffeln schälen und in Würfel beiseite gestellen.

Nun den Teig in vier gleiche Stücke teilen und diese nacheinander mit dem Nudelholz etwa 1 cm dünn ausrollen. Dick mit Öl bestrichen für weitere 5 bis 10 Minuten auf einem Leinentuch ruhen lassen.

Nun die eingeölten Teigfladen (für ungeübte über einem Kissen) papierdünn ausziehen, locker zusammenrollen oder falls einfacher, mehrfach einschlagen und auf dem Leinentuch in ca. 10 cm lange Stücke schneiden.

In einer Kasserolle oder Gusspfanne die Zwiebelwürfel und Kartoffeln in heißem Öl anbraten und mit einer Bouillonbrühe ablöschern. Die Kartoffeln sollten gerade mit Brühe bedeckt sein. Der Bouillon noch etwas schwarzen Pfeffer und die Lorbeerblätter hinzufügen.

Nun die Strudla auf den Kartoffeln verteilen und bei fest verlossenem Deckel bei mäßiger Hitze solange garen, bis die Flüssigkeit verdampft ist und ein feiner Bratgeruch vernommen wird. Dann erst haben sich die begehrten Krüschtla gebildet.

Strudeln passen hervorragend zu herzhaften Bratengerichten mit schmackhaften Saucen. Ausserdem munden sie auch hervorragend nur mit gekühlter, frischer Vollmilch.

Meine Mutter reichte uns gern einen angemachten Bohnen- oder herzhaften bunten Salat dazu.

Mit einem Glas Rotwein genossen, war diesese Spezialität in meinem Zuhause immer ein richtiges Festessen und als Geschmackserlebnis unauslöschlich in meinem Unterbewusstsein mit Bessarabien verbunden.

Ich wünsche

guten Appetit

 

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Heimatlied Bessarabien

Kurzmitteilung

Heimatlied Bessarabien, Text: Albert Mauch 22.2.1922

Gott segne dich mein Heimatland

 

Gott segne dich, mein Heimatland!
Ich grüß‘ dich tausendmal,
Dich Land, wo meine Wiege stand,
Durch meiner Väter Wahl!
Du Land, an allem Gut so reich,
Ins Herz schloß ich dich ein;
Ich bleib‘ dir in der Liebe gleich,
Im Tode bin ich dein!
So schirme, Gott, in Freud und Leid,
Du unser Heimatland!
Bewahr der Felder Fruchtbarkeit
Bis hin zum Schwarzmeerstrand!
Erhalte du uns deutsch und rein,
Send‘ uns ein freundlich Los,
Bis wir bei unsern Vätern ruhn
Im heimatlichen Schoß!Mehr siehe unter:https://www.bessarabien.blog/wahrzeichen-bessarabien/