Adventstreffen der Bessarabiendeutschen im Niedersachsenhof

Stolz auf die Wurzeln

Adventstreffen der Bessarabiendeutschen im Niedersachsenhof

 

Adventstreffen der Bessarabiendeutschen im Niedersachsenhof                                  Valeri Skripnik mit Christa Hilpert-Kuch, Edwin Kelm und Adrian Mohr (v.l.).

https://www.bessarabien.blog/was-unsere-ahnen-alles-konnten-2/

Verden – Adventstreffen der Bessarabiendeutschen im Niedersachsenhof
„Was unsere Ahnen alles konnten“, hatte Christa Hilpert-Kuch, Vorstandsmitglied des Bessarabiendeutschen Vereins, Stuttgart, als Motto über das vorweihnachtliche Treffen der Mitbürger mit bessarabischen Wurzeln gestellt  Ihrer Einladung in den Niedersachsenhof waren wieder viele gefolgt. Grußworte sprachen der Vorsitzende des CDU-Kreisverbands Verden und stellvertretende Landrat, Adrian Mohr, sowie die stellvertretende Bundesvorsitzende des Bessarabiendeutschen Vereins, Erika Wiener. Als besonderen Gast begrüßte Hilpert-Kuch Dr. h. c. Edwin Kelm, Ehrenbundesvorsitzender der Bessarabiendeutschen, aus Süddeutschland

Kelm wurde 1929 in Friedenstal/Bessarabien geboren. Er trug viel zur Völkerverständigung zwischen Deutschland und der Ukraine und Moldawien bei. Bereits 1966 machte er seine erste Fahrt mit seinem privaten Auto nach Bessarabien. Bis heute begleitete er viele tausend Heimwehtouristen in ihre Heimatgemeinden und in die ersten Ansiedlungsgebiete in Polen.

Kelm bekleidete das Amt des Bundesvorsitzenden der Bessarabiendeutschen Landsmannschaft von 1982 bis 2004.

„Botschafter der Versöhnung“

Als „Brückenbauer des Friedens“ und „Botschafter der Versöhnung“ https://www.facebook.com/u/0   hat er sich einen Namen gemacht. Viele humanitäre Projekte in Bessarabien tragen seine Handschrift. So kaufte er sein Elternhaus in Friedenstal und baute es 2016 zur Diakoniesozialstation für die heutige leidende Bevölkerung um. Daneben realisierte er viele weitere soziale Projekte. Kelm ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.

In seiner bewegenden Rede berichtete der Ex-Bundesvorsitzende vom Leid der Bessarabier, als Hitler 1940 die Umsiedlung nach Polen „Heim ins Reich“ befahl. Seine Mutter habe laut geweint, als sie vom „Geschenk“ des Führers, einen Bauernhof in Polen erfuhr, erinnerte sich der 88-jährige.

Bilder und Geschichten aus vergangenen Tagen

Nach der Umsiedlung erlebte Kelm als 16-jähriger die schreckliche Flucht. Er musste miterleben, wie sein Vater neben ihm erschossen wurde. „Wenn ich überlebe, will ich etwas für Frieden und Völkerverständigung tun“, nahm er sich damals vor. Dieses Versprechen hat er eingelöst. In Begleitung seines Mitarbeiters Valerie Skrikpnik reist Kelm noch heute oft nach Bessarabien. Vor kurzem erste hat er dort einen Gedenkstein für die aus Bessarabien Geflohenen aufgestellt.

Anschließend las Christa Hilpert-Kuch (siehe mehr unter: https://www.bessarabien.blog/was-unsere-ahnen-alles-konnten-2/  ) aus dem 1934 von Dr. Gottlieb Hahn in Bessarabien verfassten Buch „Die deutschen Bauernsiedlungen am Schwarzen Meer“. Der Autor schildert geschichtliche und wirtschaftliche Zusammenhänge von der Ansiedlung bis zum Jahre 1934 im gesamten Schwarzmeergebiet. Hilpert-Kuch unterlegte die Lektüre mit vielen eindrucksvollen Bildern aus Bessarabien, die vom Leben der deutschen Völkergruppe im damaligen Russland erzählt.

Ahnen haben Unglaubliches geleistet

„Ich hoffe, dass auch Sie am Ende der Veranstaltung voller Stolz auf Ihre eigenen bessarabiendeutschen Wurzeln schauen werden, denn Ihre Ahnen haben Unglaubliches geleistet und auch erreicht“, betonte Hilpert-Kuch.

ahk

Fotogalerie erklärt – mit selbstredenden Fotos

Musikerfoto unten: An der Gitarre: Elisabeth Moritz, an der Harmoschka:  Helmut Schulz

Weinverkauf: Moldawische Weine werden von  Monika und Robert Weiß feilgeboten

Adventsbasar: Hilde Leder präsentiert handgearbeitete Geschenkideen

Stehend: Christa Hilpert-Kuch mit ihrer Assitentin, Tochter Kathrin Leonard

 

Für einen umfassenden Einstieg in sein Ahnen- Thema- Krasna empfiehlt Otto Riehl: http://ofb.genealogy.net/krasna/

Über den elterlichen Handwerksbetrieb in Paris/Bessarabien spricht:                Heinz Moritz

                                  

Bessarabienreise in das Land unserer Vorfahren

Titelfoto: „Junge Bessarabienreisende“: Meine Tochter Kathrin Leonard geb. Hilpert und mein Schwiegersohn Stuart Leonard

Bessarabienreise-in-das-Land-unserer-Vorfahren von:   Christa Hilpert – Kuch:  „Erinnerungskultur Bessarabien“, nach Dr. h. c. E. Kelm.

Besonders jungen Interessierten wird in dieser Erinnerungs- und Unterhaltungsliteratur (kein wissenschaftliches Buch) „Bessarabienreise-in-das-Land-unserer-Vorfahren“  Einblicke in die bessarabiendeutsche Geschichte gewährt .

„Erinnerungskultur Bessarabien“: Mit den erzählten Erinnerungen in meinem Buch  „Bessarabienreise-in-das-Land-unserer-Vorfahren “ verbinde  ich einen ganz besonderen Herzenswunsch:      „Bessarabien nicht vergessen“ !    

Es soll vorwiegend die  junge und nachwachsende Generation (s. Titelfoto) erreichen.

Insgesamt machte ich bereits fünf Reisen in die Heimat meiner Ahnen. Aber erst während der Reise mit Dr. h.c. Kelm wurde mir bewußt, dass es nach ihm, für mich,  niemanden mehr geben wird, welcher mir Bessarabien transperenter schildern würde können. Diese Reise war für mich eine der wertvollsten Erfahrungen, neben den Schilderungen meiner Großeltern in meinem Elternhaus in Niedersachsen, welche ich in Bezug auf Bessarabien überhaupt machen konnte. Seine wertvollen Schilderungen wurden von mir während unserer privaten vierköpfigen Bessarabienreise durch die Ukraine und Moldawien im Juni und Dezember 2015 festgehalten und zu einem kleinen Reiseführer verfasst. Während sich die Ukraine im Krieg mit Rußland befand reiste ich sicher an der Seite des Bessarabienkenners und profitierte von seinem Wissen und seinen weitreichenden Verbindungen über Land und Leute. Dieses kleine Buch soll neugierig machen und das Interesse auf die Urheimat Bessarabiens wecken.

Geboren wurde Dr. h.c. E. Kelm im Jahre 1929, in     Friedenstal – Bessarabien Heutiger Name:            Mirnopolje/Ukraine

Weit mehr als 100 000 Reisende aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland profitierten seit nunmehr  fünf Jahrzehnten von seinen Erfahrungen und Erinnerungen auf seinen Studienfahrten durch Bessarabien.

Mit diesem Bessarabienkenner reiste zunehmend nach den Bessarabien-Geborenen, die interessierte Kinder- und Enkelkinder-Generation durch die ehemaligen deutschen Dörfer. Eine besondere Stärke Dr. Kelms lag in seiner Begeisterungsfähigkeit und seiner unermüdlichen Tätigkeit als Brückenbauer.

D r. h.c. Edwin Kelm unternahm seine erste Bessarabienreise im Jahre 1966 gemeinsam mit seiner leider im Jahre 1911 verstorbenen Ehefrau Olga. In dem privaten PKW fuhr er von Möglingen über Wien, Budapest, Odessa, Klausenburg, Hermannstadt, Kronstadt, Bukarest, Galaz an die rumänische Grenze bei Husi. Rumänische und russische Grenzbeamte äußersten sich erstaunt über seine im Sperrgebiet liegenden Reiseziele Chisinau, Odessa sowie Friedenstal und Fürstenfeld, die Geburtsorte der Eheleute Kelm.

Zu sowjetischer Zeit stellte diese herausragende Unternehmung eine wahre Meisterschaft und ein wagemutiges Abenteuer dar.

Rundreise-Bessarabien-Land-unserer Vorfahren.
Bis zum Jahre 1978 sollten noch weitere acht Reisen in privaten PKWs folgen.
Dann kam der Durchbruch! Mit Reisebussen führte Dr. Kelm bis heute unzählige Landsleute aus der Bundesrepublik wie aus Übersee in ihre heimatlichen Geburtsorte.
Als heutiger Ehrenbundesvorsitzender und Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen von 1982 bis zum Jahre 2002, leistet er über Jahrzehnte außergewöhnliche Projekte für die heute dort lebende Bevölkerung der Ukraine und Moldawien. Im Rahmen der Völkerverständigung führte der gebürtige Friedenstaler bis heute  tausende Touristen sicher durch Bessarabien. Auf seinen Studienreisen wird er seit 24 Jahren von seinem Mitarbeiter und Assistenten Valeri Skripnik unterstützt. Der Bauingenieur Skripnik lebt in einem schmucken Einfamilienhaus in  Akkerman, Bilhorod-Dnistrovskyi ,  in der Puschkinstraße mit seiner Familie.    In klimatisierten und technisch einwandfreien Reisebussen vermittelte Edwin Kelm die Kultur- und Zeitgeschiche der bessarabiendeutschen Epoche von 1814 bis 1940. Seine unermüdliche Lebens- und Schaffenskraft und die Begeisterung für das ehemalige und heutige Bessarabien sind ungebrochen. Da ist es nicht erstaunlich, dass er bei seinen Studienreisen alle Altersgruppen für Bessarabien begeistern konnte und sie in seiner Liebe zu Bessarabien mitreißen konnte.
So erlebte ich den durchsetzungsstarken, damals 87-jährigen, inmitten der Steppenlandschaft in bewundernswerter Leidenschaft für Bessarabien.